Mario Strikers: Battle League Football

   Von Miggi

Titelbild zu Mario Strikers: Battle League Football von Nintendo

Die Meisten werden das vermutlich gar nicht wissen und ich bin nicht mal sicher, ob Bea und Yvonne diesen Fakt kennen, aber ich war früher großer Fußballfan. Und ich habe auch eine ganze Zeit lang selber gespielt. Mit so richtig 3 Mal die Woche Training am Abend und allem drum und dran. Irgendwann wurde ich dann älter und habe das Thema Fußball für mich komplett beiseite gelegt und mittlerweile stört mich einfach alles, was mit Fußball zu tun hat. Naja okay. Nicht alles. Wovon ich nämlich früher auch großer Fan war, war der Nintendo GameCube. Das dürfte auch relativ parallel gelaufen sein. Und auf dem GameCube hat sich Mario nach etlichen Ausflügen auf den Golfplatz und den Tenniscourt u.a. auch endlich auf die Tanzmatte und - viel wichtiger für diese Review - den Fußballplatz verirrt. Nach Mario Smash Football und Mario Strikers Charged Football auf der Wii muss nun endlich wieder das Runde ins Eckige und ich werde plötzlich wieder Fußballfan. Naja, zumindest Mario Fußball.

In Mario Strikers: Battle League Football kehrt Nintendos Maskottchen auf den Fußballplatz zurück, um sich gegen seine Freund*innen und nicht so Freund*innen zu messen. Wie im normalen Sport gewinnt auch hier das Team mit den meisten Toren, nur die Regeln sind etwas anders. Man könnte auch eigentlich schon sagen, nicht vorhanden. Denn wie es sich für Sportspiele im Marioverse gehört, wird hier ordentlich übertrieben und der Spaß in den Fokus gerückt. In 4er Teams plus Torwart stört es niemanden, wenn das Gegenüber einfach mal weggeboxt wird, oder der Ball mit der Hand gehalten wird. Und natürlich gibt es auch Items, die noch mehr Chaos ins Spiel bringen.

Bowser, Wario, Waluigi und Yoshi in Mario Strikers: Battle League Football von Nintendo
Go Team Bösewichte (+ Yoshi)!

Euer Team für die Matches stellt ihr euch eigenhändig aus zehn wählbaren Figuren zusammen, darunter u.a. Mario, Bowser, Yoshi, Waluigi oder Rosalina. Eurer Auswahl wird dann jeweils noch ein Bumm Bumm als Torwart zugewiesen, den ihr allerdings während des Spiels nicht selbst steuert. Jede*r davon hat dabei ganz eigene Werte, ähnlich wie bei Mario Kart. Bowser zum Beispiel ist - wer hätte es gedacht - sehr stark und hat einen guten Schuss, ist dafür aber leider sehr langsam und hat keine gute Technik-Wertung. Andere Figuren sind dafür sehr schnell, ihnen fehlt es aber an Kraft, was vor allem im Zweikampf zu tragen kommt. Es macht also natürlich nur Sinn, euer Team möglichst ausgewogen zusammenzustellen, damit ihr von eurem Gegenüber nicht komplett ausgekontert werden könnt.

 

Habt ihr erst mal euer Traumteam zusammengestellt warten in Mario Strikers: Battle League Football mehrere Spielmodi auf euch: im Quick Match-Modus könnt ihr entweder alleine oder zusammen einzelne Spiele austragen, Cup Battles funktionieren quasi wie im Kart-Pendant - ihr tretet in mehreren Matches hintereinander an, um euch am Ende den Pokal zu holen und im Striker's Club schließt ihr euch mit anderen Spieler*innen in Clubs zusammen, um in wöchentlichen Saisonen online Punkte zu erspielen. Der Fokus des Spiels liegt hier ganz klar auf der Multiplayer- und Online-Komponente, als Solo-Spieler*in werdet ihr außerhalb der Cup Battles eher wenig zu tun haben. Das finde ich doch etwas schade, zumindest eine kleine Kampagne wie es sie in Mario Golf: Super Rush oder Mario Tennis Aces gab, hätte ich mir dann doch gewünscht.

Waluigi läuft auf eine Banane zu in Mario Strikers: Battle League Football von Nintendo.
Hätten Sie eventuell Interesse an einer riesigen Banane, M'Lady?

Wie schon kurz erwähnt darf für die richtige Portion Chaos natürlich eins nicht fehlen - Items. Immer wieder erscheinen auf dem Spielfeld die guten alten ?-Blöcke, in denen Bananen, Schildkrötenpanzer, Bomben oder Pilze stecken, die ihr im richtigen Moment einsetzen könnt. So könnt ihr entweder eure Gegner*innen zu Fall bringen, oder euch den entscheidenden Vorteil verschaffen, den ihr braucht, um ein Tor zu schießen. Und apropos Tore schießen - ähnlich wie in Super Smash Bros. Ultimate taucht auf dem Platz von Zeit zu Zeit ein leuchtender Ball auf. Sammelt ihr diesen ein, könnt ihr in einem bestimmten Zeitraum euren Schuss in der gegnerischen Hälfte aufladen und mit dem richtigen Timing einen unhaltbaren Hyperschuss auslösen, der euch gleich 2 Punkte bringt. Dabei hat jede Figur einen ganz eigenen Move, der jeweils mit einer Animation in Szene gesetzt wird.

 

Generell sind die Animationen und Designs der Figuren unfassbar gut geworden. Es macht wahnsinnig viel Spaß den Figuren zuzusehen, wie sie sich untereinander verhalten. Wie Luigi grazil den Ball zum Anstoß-Punkt dribbelt, während Waluigi versucht ihn zu provozieren. Wie Wario den Ball statt mit dem Fuß einfach mit der Hand fängt, während Rosalina ihn über den Platz schwebend verfolgt. Außerdem hat jede Figur noch Reaktionen - teils positiv, teils negativ - die jeweils nach den Toren eingeblendet werden. Wo ihr spielt setzt sich dann übrigens aus zwei Stadionhälften zusammen, je nachdem welche ihr und euer Gegenüber auswählt. Das Design und in Szene setzen der Figuren ist neben dem chaotischen Spielspaß mein absolutes Spiel-Highlight, auch weil der in bestimmten Situationen eingesetzte Comic-Stil mit harten Outlines echt schön anzusehen ist.

Mario führt seinen Hyperschuss aus in Mario Strikers: Battle League von Nintendo
Also ich möchte da nicht im Tor stehen.

Als Langzeitmotivation dienen euch neben der Online- und Multiplayer-Komponenten Münzen, die ihr als Belohnung nach Matches bekommt, sowie Ausrüstungsgegenstände, die es für jede Figur zu kaufen gibt. Dabei könnt ihr aus verschiedenen Sets auswählen, die jeweils mit eigenem Look und aber auch eigenen Werten kommen. So habt ihr die Möglichkeit eure Lieblingsfiguren ganz auf euren Spielstil zuzuschneidern. Passt aber auf, denn jeder Gegenstand bringt nicht nur Gutes mit sich, sondern verschlechtert auch gleichzeitig einen anderen Wert. Habt ihr aber erst mal alle Ausrüstungsgegenstände erspielt und keine motivierten Freund*innen mehr um euch, dreht sich das Spiel dann doch relativ schnell im Kreis. Ein bisschen mehr Umfang hätte dem Fußballspaß da echt gut getan. Aber was nicht ist, kann ja noch gepatched werden.

"Mario Strikers: Battle League Football macht wahnsinnig viel Spaß, bei einer guten Balance aus leicht zu lernen, schwer zu meistern, ist aber bei weitem nicht so umfangreich wie ein Mario Kart, Golf oder Tennis."

Sportspaß gehört mittlerweile einfach zum Mario-Franchise dazu. Sei es jetzt Golf, Kart fahren, die olympischen Spiele oder wie in diesem Fall eben Fußball. Von den bisherigen Einträgen, vor allem auf der Switch, sehe ich in Battle League Football sogar das meiste Potenzial für lustige Multiplayer-Sessions zu acht auf der Couch oder eben auch online. Leider macht dem Spiel da der sehr begrenzte Umfang doch einen Strich durch die eigentlich aufgegangene Rechnung - zu schnell hat man sein Team zusammen und ausgerüstet, zu wenig Anreiz gibt es durch eventuell freispielbaren Content und vor allem im Singleplayer-Bereich fehlt einem die Lanzeitmotivation. Mario Strikers: Battle League Football macht wahnsinnig viel Spaß, bei einer guten Balance aus leicht zu lernen, schwer zu meistern, ist aber bei weitem nicht so umfangreich wie ein Mario Kart, Golf oder Tennis. Das Spiel sieht echt hübsch aus und spielt sich sowohl off- als auch online sehr flüssig. Ich hoffe nur, dass Nintendo in der Zukunft noch Inhalte nachpatched, um Spieler*innen bei Stange zu halten. Dann sehe ich mich auch noch in der Zukunft mit Team Waluigi Tore schießen.

Wertung zu Mario Strikers: Battle League Football von Nintendo
4 von 5 Waluigis.