Meisterdetektiv Pikachu

   Von Miggi

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Im Laufe der Jahre wurden wir auf diversen Plattformen mit vielen Ablegern bzw. Spin-Offs der Pokémon-Serie beglückt. Manchmal mehr, manchmal eher weniger. Manchmal nachvollziehbar, manchmal verdammt absurd. Aus diesen vier Attributen lassen sich nun verschiedene Pärchen bilden. Als am 03. Feburar 2016 in Japan exklusiv im Nintendo eShop Meisterdetektiv Pikachu für den Nintendo 3DS erschien, blickten wir Europäer neugierig zu unseren asiatischen Kollegen. Sicher war auf jeden Fall damals schon eines: absurd ist das Setting rund um das ermittelnde Pokémon mit hundertprozentiger Sicherheit. Nur ob es auch ein gutes Spiel ist - davon konnten wir uns in unseren Breitengraden erstmal nicht überzeugen. Doch im Januar 2018 war es dann soweit - dem Spiel sollte im März (inkl. passendem Riesen-Amiibo) auch ein Release außerhalb Japans geschenkt werden.

 

Mit der Absurdität ist aber noch lange nicht Schluss - Anfang 2018 begann bei Universal die Produktion eines Films rund um Sherlock Pikachu. Geschrieben wird die Handlung dazu von Nicole Perlman, die schon am Script zu Guardians Of The Galaxy mitgearbeitet hat und Alex Hirsch, seines Zeichens Erfinder der Serie Gravity Falls. Im Film soll Pikachu von niemand geringerem vertont werden, als Ryan Reynolds. Ja, der Ryan Reynolds. Mr. Deadpool. Denkt da mal ein bisschen länger drüber nach. Deadpool und Pikachu. Ein und die selbe Person. Aber zurück zum eigentlichen Thema: Dem 3DS-Spiel, das euch selbst die Fäden in die Hand gibt.

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I feel you Pikachu.

In Meisterdetektiv Pikachu für den Nintendo 3DS übernehmt ihr die Kontrolle über den Jungen Tim Goodman. Tim reist auf der Suche nach seinem Vater nach Ryme City, in der sein Vater als Geheimdetektiv gearbeitet hat und dort bei einem mysteriösen Unfall verschwunden ist. Gleich zu Beginn des Spiels trefft ihr in der Haut von Tim auf das namensgebende Pikachu. Dieses läuft im Intro durch die Stadt und versucht Menschen anzusprechen, von denen es nur leider niemand versteht. Ein lustiges Detail dabei: Pikachu besitzt eine sehr tiefe Stimme, man kann sich also schon einmal darauf einstellen, dass das gelbe Maus-Pokémon auch in der von Ryan Reynolds vertonten Version keine Pieps-Stimme haben wird. Im ersten Moment ist das etwas gewöhnungsbedürftig - denkt man an Pikachu hat man sofort die "richtige" Stimme im Kopf - aber im Laufe des Spiels habe ich die Stimme wirklich lieben gelernt.

 

Natürlich laufen sich Pikachu und Tim in Ryme City relativ bald über den Weg und Tim kann Pikachu verstehen. Schnell stellt sich heraus, dass Pikachu das Partner-Pokémon von Tims Vater Harry Goodman ist. Es leidet an Amnesie und ist - genau so wie Tim - auf der Suche nach Harry. Die beiden schließen sich also zusammen, und beschließen sich gemeinsam auf die Suche zu begeben. Sie werden aber erstmal unterbrochen, nachdem während des Intros eine Bande von wildgewordenen Griffel eine Halskette stibitzt. Als gute Detektive gehen die beiden der Sache natürlich nach, immerhin ist es mehr als unüblich, dass Griffel einfach Schmuck von Menschen stehlen. Und so beginnt die gemeinsam Reise der beiden.

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*beep boop boop beep*

Gespielt wird, wie man es aus Point & Click-Adventures kennt - an denen sich Meisterdetektiv Pikachu auf jeden Fall orientiert hat - in der dritten Person. Den Charakter steuert ihr allerdings nicht per Cursor und Klicks, sondern direkt mit dem Schiebepad des 3DS. So bewegt ihr euch frei durch die diversen Abschnitte der insgesamt acht Kapitel des Spiels. Mit Objekten Personen interagiert ihr durch einen simplen Druck auf den A-Knopf. Sogar Pokémon könnt ihr ansprechen, euer Partner übernimmt in dem Fall den Job des Dolmetschers. So sammelt ihr Hinweise, Spuren, Aussagen und Beweise, die ihr sinnvoll zu einer Lösung kombinieren müsst. Falsch liegen könnt ihr dabei zwar, aber Konsequenzen hat dies nicht. Pikachu weist euch bei falschen Urteilen sofort auf euren Fehler hin und ihr könnt erneut tippen, wie die Lösung eures aktuellen Falls sein könnte.

 

Auch während der Handlung selbst könnt ihr stets auf euren kleinen Freund zurückgreifen. Beizeiten kann dies leider auch etwas nervig werden, da es passieren kann, dass ihr selbst schon die Lösung des Rätsels gefunden habt, aber noch bestimmte Situationen erspielen oder triggern müsst, um fortschreiten zu können. Teilweise müsst ihr warten bis euer Partner die Lösung gefunden hat, um den Schlussdialog auszulösen und die Hinweise richtig aneinanderreihen zu dürfen. So wird euer Partner in Crime im Laufe des Spiels manchmal mehr zur Last als zu einem hilfreichen Partner. Im Hinblick darauf, dass das Spiel eher für ein jüngeres Publikum entwickelt wurde, ist die Entscheidung, Pikachu in dieser Form handeln zu lassen, aber nachvollziehbar.

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Fast so gut wie Tom Turbo.

Optisch kann man bei Meisterdetektiv Pikachu absolut nicht meckern. Für 3DS-Verhältnisse spielt das Rätsel-Spiel hier auf jeden Fall in der oberen Klasse mit. Die Charaktere sind in einem schönen Anime-Look gestaltet, der für sich selbst steht und sich nicht an bisherigen Spielen oder der Serie anlehnt. Die Geschichte fesselt spätestens ab Kapitel 2 und motiviert euch immer weiter nach der Wahrheit zu suchen. Zum Ende hin wird es natürlich immer spannender und die Auflösung der Geschichte hat sogar mich überrascht. Und das obwohl ich gedacht habe, dass ich relativ bald herausgefunden hätte, wer hinter allem Übel steckt und worauf die Geschichte hinausläuft.

"Für reine Rätsel solltet ihr dann vermutlich doch lieber zu Genre-Kollegen wie Professor Layton greifen. Wer sich aber für Pokémon an sich und besonders Pikachu begeistern kann, wird mit der Geschichte rund um die Suche nach Tim Goodmans Vater Harry viel Spaß haben."

Meisterdetektiv Pikachu glänzt mit einer spannenden Story, hübscher Optik und einem frischen, unverbrauchten Setting. Lediglich die Schwierigkeit trübt das Spielerlebnis für ältere Spieler etwas. Die kleinen Rätsel, die ihr in den Levels selbst lösen müsst um ans Ende des Kapitels zu kommen, sind so gut wie immer relativ schnell gelöst. Bei den größeren Schlusssequenzen ist die Lösung teilweise etwas schwerer zu finden, aber auch hier kann man nicht unbedingt von Kopfnüssen sprechen. Es wäre hier schön gewesen, die Option einzubauen, die Schwierigkeit etwas zu erhöhen. So erwartet euch eher ein Telltale-artiges Spiel, das den Fokus auf die Geschichte legt und nicht die Rätsel in den Vordergrund stellt. Für reine Rätsel solltet ihr dann vermutlich doch lieber zu Genre-Kollegen wie Professor Layton greifen. Wer sich aber für Pokémon an sich und besonders Pikachu begeistern kann, wird mit der Geschichte rund um die Suche nach Tim Goodmans Vater Harry viel Spaß haben. Vor allem für jüngere Spieler ist Meisterdetektiv Pikachu eine große Empfehlung!

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3,5 von 5 Meisterdetektiv Pikachus.