Halo 5: Guardians

   Von Miggi

Titelbild zu Halo 5: Guardians von 343 Industries und Xbox

Da ist also endlich Microsofts großer Exklusiv-Wurf im Jahr 2015. Das Spiel auf das so viele gewartet haben. Die Antwort auf die vielen Fragen aus den kryptischen Trailern. Der große Showdown zwischen dem Masterchief und Spartan Locke. Die Suche nach der verschollenen Cortana. Die Multiplayer-Schlachten, die ihresgleichen suchen. Das große Argument, das die Verkäufe der Xbox One ankurbeln soll. Ja, so viel und bestimmt noch einiges mehr erwartet die Spiele-Welt vom nun bereits fünften Teil der Halo-Reihe. Ob es diesen Ansprüchen wirklich gerecht werden kann, könnt ihr hier nachlesen.

Der Masterchief kämpft gegen einen Gegner in Halo 5: Guardians von 343 Industries und Xbox
Der Masterchief lässt es wieder ordentlich krachen

Erstmal zur Geschichte - der allseits bekannte Master Chief hat es mit einer neuen Bedrohung zu tun und macht sich mit Team Blau, in dem außer ihm noch 3 weitere Spartans sind, auf den Weg durch die Galaxie um den Bösen zu zeigen wo der Gravitationshammer hängt. Da das UNSC an der Loyalität des Master Chief zweifelt senden sie das ebenfalls vierköpfige Team Osiris, angeführt von Spartan Locke, um John-117 ausfindig zu machen und ihn zur Rede zu stellen. So wechselt ihr während der Kampagne zwischen den zwei Gruppen und seht die ganze Story so aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Online könnt ihr die verschiedenen Kapitel hier mit bis zu 3 weiteren Spielern erkunden, offline gebt ihr eurem Trupp aus der Sicht vom Master Chief & Spartan Locke selbst Befehle in den Feuergefechten. Solltet ihr in einem Kampf das Zeitliche segnen, können euch eure Mit-Spartans, ob CPU oder "realer" Konterpart, sogar heilen und ihr müsst nicht vom letzten Speicherpunkt erneut starten. Sehr praktisch.

 

Die Inszenierung der Geschichte rund um das Verschwinden von Cortana, der Jagd auf den Master Chief und die Bedrohung die von den Prometheanern, bekannt aus Teil 4, ausgeht ist 343 Industries perfekt gelungen. Die Umgebungen sind grafisch wunderschön anzusehen, abwechslungsreich gestaltet und ihr könnt in jedem Level verschiedene Aufzeichnungen und Schädel finden. Erhöht den Wiederspielwert und weckt gleichzeitig den Sammeltrieb, den wir - Hands down - doch alle haben, oder nicht? Allgemein lässt sich zur Kampagne sagen - gute Story, gut umgesetzte neue Features, abwechslungsreiche Areale und fordernde Kämpfe. Also alles was man von einem neuen Abenteuer mit dem Master Chief erwartet.

Spartan Locke aus Halo 5: Guardians von 343 Industries und Xbox
Aber auch Spartan Locke weiß mit seinem Team zu überzeugen

Aber was wäre ein Halo ohne den Multiplayer-Modus?  Richtig - ein Spiel, das nach dem Durchspielen der Kampagne schnell wieder seinen Weg in unsere Regale und Schubläden finden würde und lange Zeit nicht mehr beachtet wird. Hier mussten die Entwickler bei Halo 5 einen relativ großen Shitstorm über sich ergehen lassen. Leider garnicht zu Unrecht wie ich finde. Beim nunmehr fünften Teil habt ihr zum ersten Mal nicht mehr die Möglichkeit euer Abenteuer und die Arena-Gefechte im Couch Coop zu bestreiten. Die Entschuldigung der Macher war, dass man bei zwei Spielern auf dem selben Gerät die konstanten 60 FPS nicht hätte halten  können.

 

Ich hätte lieber länger auf das Spiel gewartet und auf dieses Feature nicht verzichtet. Damit fällt nämlich nicht nur eines meiner Lieblings-Features der Reihe weg, sondern auch für viele ein großer Kaufgrund bzw. ein Merkmal das Halo von vielen anderen Ego-Shootern abgegrenzt hat. Damit hat 343 sich und Microsoft keinen Gefallen getan. Muss man leider so hart sagen. Dem Multiplayer-Modus an sich schadet das natürlich nicht. Der ist wie von den letzten Teilen gewohnt gut balanciert, man findet schnell Mitspieler und auch hier gibt es  wohlbedachte Neuerungen.

Das rote Team im Multiplayer von Halo 5: Guardians von 343 Industries und Xbox
Online verhält sich Halo wie gewohnt - Red vs. Blue

Rüstungsmodifikationen schaltet ihr beispielweise nicht mehr über das Level-System frei, sondern durch die sogenannten REQ-Packs. Diese REQ-Packs enthalten nicht nur neue Rüstungsgegenstände sondern auch verbesserte Waffen oder Fahrzeuge, die ihr im neuen Modus Kriegsgebiet verwenden könnt. Hier gilt es Basen auf einer Karte einzunehmen und Aufgaben zu erledigen, natürlich immer in Konkurrenz zum gegnerischen Team. Insgesamt können hier bis zu 24 Spieler gleichzeitig ihr Unwesen auf den Karten treiben. Damit euch das aber auch nicht zu langweilig wird, haben die Macher noch KI-Bots spendiert, die durch die verschiedenen Areale streifen. Hierfür erhaltet ihr Punkte und führt so euer Team zum Sieg. REQ-Packs bekommt ihr durch die neue In-Game-Währung, die ihr sammelt wenn ihr oft genug die Online-Manege betretet. Ihr könnt sie auch gegen reales Geld kaufen. Mikrotransaktionen sind aber ein Thema, das ich nicht gerne behandle. Tun wir also so, als gäbe es diese Möglichkeit nicht.

 

Aber auch die Liebhaber der herkömmlichen Multiplayer-Schlachten kommen voll auf ihre Kosten. In der Arena stellt ihr euch dem altbekannten Showdown, dem Kampf um die Flagge und weiteren Herausforderungen. Insgesamt habt ihr die Wahl zwischen 8 verschiedenen Modi, in denen ihr mit einem Team aus fünf Personen um den Sieg kämpft. Rot gegen Blau. Alles wie gehabt, oder? Nicht ganz - in Halo 4 beispielweise konntet ihr eurem Spartan verschiedene Ausrüstungen und Zusatzfähigkeiten zuweisen, was bei Halo 5 nicht mehr möglich ist. Jeder startet mit exakt der selben Ausrüstung, Waffen und Fähigkeiten wie die aktive Tarnung, findet ihr verteilt in den Arenen. Macht das ganze um einiges fairer. Die Arenen bieten sowohl optisch, als auch taktisch einiges an Abwechslung und man darf hier wohl einiges an DLC erwarten, der das Angebot im Online-Modus noch erweitern wird.

Multiplayer-Match aus Halo 5: Guardians von 343 Industries und Xbox
Auch online gibt es den ein oder anderen Kampf auszufechten

Gut. Fassen wir zusammen: Der Storymodus ist gut umgesetzt, Der Multiplayer ist geil, dass es keinen Couch Coop gibt ist nicht so geil. Aber dafür gibt es den neuen Modus Kriegsgebiet, der auch einiges her macht. Die Grafik sieht mehr als nur hübsch aus, das Spiel läuft flüssig und das auch online. 343 hat durchdachte Neuerungen in Halo 5 eingebaut, keine davon fiel mir negativ auf, im Gegenteil. Es gibt viele Sammelgegenständen und sammeln kann man nie genug.

"Halo 5: Guardians kann den am Anfang genannten Ansprüchen definitiv mehr als nur gerecht werden - es setzt sich in einen Warthog und lässt sie im Staub stehen."

Ist Halo 5 also der bisher beste Teil der Serie? Diese Frage beantworte ich subjektiv mit einem lauten "JA!". Captain Capslock weiß Bescheid. Fühlt euch ruhig angeschrien. So sehr ich Angst hatte, dass mir das Spiel ohne den Couch Coop weniger Spaß machen würde, so sehr wurde ich doch vom Gegenteil überzeugt. Lasst euch also mitnehmen auf die Reise der 2 Spartan-Teams Blau und Osiris. Halo 5: Guardians kann den am Anfang genannten Ansprüchen definitiv mehr als nur gerecht werden - es setzt sich in einen Warthog und lässt sie im Staub stehen. Also - rühren und ran an die Xbox!

Wertung zu Halo 5: Guardians von 343 Industries und Xbox
5 von 5 Master Chiefs