Resident Evil 2

   Von Miggi

Resident Evil 2, Capcom, Leon S. Kennedy, Claire Redfield, Licker, Racoon City, T Virus, Umbrella, Corporation, Ada Wong, Mr. X, Waisenhaus, Polizeistation, S.T.A.R.S., Sherry, Ivy, Licker, Tyrant, Remake, RE Engine, Hunk, Tofu, RPD, Chris Redfield

Seit 1996 der erste Teil der Resident Evil-Reihe damals für die Playstation 1 erschien, sind einige Jahre ins Land gezogen. Das Survival Horror-Genre wurde seitdem mehrmals in andere Richtungen gelenkt, es kamen etliche Genre-Vertreter hinzu und vor allem die Resident Evil-Serie hat über all die Jahre verteilt mehrere Wandel durchgemacht. Schon vier Jahre nach Release des ersten Teils, mit RE: Code Veronica, wurden Kleinigkeiten verändert, in diesem Fall die vorgerenderten Hintergründe. Mit Resident Evil 4 richtete Capcom die Serie neu aus. Das Gameplay wurde actionlastiger, die Steuerung intuitiver und auch das Setting veränderte sich leicht. Wo bisher eher träge Zombies und Hunde das Geschehen dominiert haben, gab es nun mit parasiten infizierte Menschen, Las Plagas und Verrückte mit Kettensägen. Was in Teil 4 gut funktionierte, trieb man in Resident Evil 5 ein bisschen zu weit. Dort kämpfte ein viel zu muskulöser Chris Redfield in Afrika gegen allerlei Monster, wahlweise auch im Koop-Modus. Es war ein sehr gutes Actionspiel, aber nicht unbedingt ein gutes Resident Evil. Über den sechsten Teil reden wir dann bitte nicht. Der hatte dann von allem zu viel. Zum Glück kam nach Spin-Offs wie Revelations und Versionen älterer Ableger für die aktuellen Konsolen dann das Jahr 2017. Naja eigentlich 2015.

Denn 2015 wurde von Capcom bestätigt, dass man nach dem Remake des ersten Teils aus dem Jahr 2002, an einer Neuauflage von Resident Evil 2 arbeitete. Fans weltweit waren voller Vorfreude, stellte der zweite Teil doch für viele das absolute Highlight der Reihe dar. Nach der Ankündigung wurde es aber wieder sehr ruhig um das Projekt. Zwischenzeitlich gab es sogar etwas ganz anderes, was Resident Evil-Fans aber nicht minder erfreuen sollte. Mit Resident Evil 7 gab es nämlich nicht nur eine Rückkehr in erhofft gruslige Gefilde, weg von der Actionfilm-Inszenierung der vorigen Teile, sondern Capcom krempelte das Spielprinzip wieder einmal komplett um, indem ihr das Geschehen aus der Ego-Perspektive erlebt. Hardcore-Fans waren erst einmal zufrieden gestellt, auf das Remake warteten sie aber trotzdem noch gespannt. Aufbauend auf der RE Engine zeigte Capcom auf der E3 2018 dann das erste Mal einen Trailer und Gameplay-Material zum Resident Evil 2-Remake, das im Januar 2019 nun endlich von den Toten auferstand.

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Probezeit war auch schon mal geiler.

Die Geschichte von Resident Evil 2 und wichtige Handlungspunkte haben sich im Vergleich zum Original natürlich nicht verändert. Leon S. Kennedy und Claire Redfield reisen separat voneinander nach Racoon City. Er, weil er dort einen neuen Job bei der Polizei antreten möchte. Sie, weil sie ihren Bruder Chris sucht, von dem sie schon länger nichts mehr gehört hat. Ihr wählt zu Beginn des Spiels aus, ob ihr mit Leon oder Claire ums Überleben kämpfen wollt und je nachdem, wie ihr euch entscheidet, nimmt die Geschichte ihren Lauf, überkreuzt sich teilweise mit dem Handlungsstrang der jeweils anderen Person, führt euch aber auch zu einzigartigen Schauplätzen und sogar Bosskämpfen. Während die Geschichte zum Beispiel sowohl Chris als auch Claire in die Polizeistation von Racoon City führt, erlebt etwa nur Claire den Abschnitt im Waisenhaus. Neben dem Fakt, dass ihr das "echte" Ende nur seht, wenn ihr das Spiel mit beiden Charakteren beendet, ist das ein gutes Argument, einen zweiten Playthrough zu starten, sobald die Credits das erste Mal über den Bildschirm gelaufen sind.

 

Leon und Claire unterscheiden sich rein von ihren körperlichen Fähigkeiten oder der Traglast nicht voneinander, wie es noch bei den Spielfiguren im Vorgänger der Fall war. Erhalten aber jeweils unterschiedliche Waffen im Laufe der Geschichte. Mit Leon geht ihr beispielsweise mit einer Schrotflinte auf Zombiejagd, während Claire eine Maschinenpistole ins Inventar bekommt. Resident Evil-typisch verstaut ihr Waffen, neben heilenden Items, Granaten und auch storyrelevanten Gegenständen in eurem Inventar, das stets begrenz ist. So müsst ihr euch gut einteilen, wie viele Heilkräuter ihr mitnehmt, ob die Waffe, die 2 Slots einnimmt, wirklich notwendig ist und wie viel frei bleiben soll für Kram, den ihr am Weg eventuell finden werdet. Denn Resident Evil 2 ist voll mit Rätseln, für die ihr bestimmte Gegenstände benötigt, es gibt Türen, die nur durch Schlüssel geöffnet werden können, die ihr mit euch führen müsst und genügend Munition einzupacken ist natürlich auch überlebenswichtig. Praktisch: Hat ein wichtiges Item, wie einer der Schlüssel, seinen Zweck erfüllt, wird euch dieses im Inventar mit einem Häkchen gekennzeichnet und ihr könnt es ohne Probleme aus eurem Inventar entfernen.

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"Haben Sie eine Minute Zeit, um mit uns über Gott zu reden?"

Damit sich die Zombiejagd auch gut anfühlt und man sie passend ins Jahr 2019 bringen kann, hat man sich bei Capcom dazu entschieden die Steuerung anzupassen. Es ist immer ein bisschen schwer die Steuerung von früheren Resident Evil-Spielen Menschen zu beschreiben, die nie einen der älteren Teile gespielt haben. Aber so viel sei gesagt: sie war verdammt klobig und schwerfällig. Man hat sich damit abgefunden und ich würde sie auch heute nicht als schlecht bezeichnen. Aber zeitgemäß ist sie definitiv nicht mehr. Umso besser also, dass sich das neue Resident Evil 2 nicht daran orientiert. Ihr steuert eure Spielfigur flüssi aus der 3rd Person, habt viel bessere Kameraeinstellungen als im Original und die vorgerenderten Hintergründe mussten echter 3D-Umgebung weichen. Capcom hat es geschafft den Look und das Feeling von Resident Evil 2 perfekt zu transportieren, obwohl man doch einiges am Spiel geändert hat.

 

Dazu zählt natürlich auch die Grafik an sich. Die leistungsstarke RE Engine, die schon dafür gesorgt hat, dass Resident Evil 7 unglaublich gut aussah, liefert auch im Remake des zweiten Teils wieder gestochen scharfe Bilder, stimmige Licht- und Partikeleffekte und eine flüssige Spielerfahrung. Besonders die Licht- und Schatteneffekte tragen viel zur Gesamtstimmung des Spiels bei. In Echtzeit berechnete Schatten, die zum Beispiel schon den Licker um die Ecke ankündigen, lassen den Puls in die Höhe schießen. Sein übriges tut dabei das Sounddesign des Spiels, das vor allem mit Kopfhörern euren Adrenalinspiegel ordentlich in die Höhe schießen lassen wird. In den Einstellungen dürfen Headset-Nutzer*innen nämlich sogar 3D-Sound aktivieren, der das Spiel noch einmal um einiges immersiver und somit grusliger macht.

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Da ist wohl jemandem die Farbe ausgegangen beim Streichen der Wände.

Neben offensichtlichen Anpassungen hinsichtlich der Steuerung und Grafik hat sich Capcom aber noch einige andere Dinge überlegt, die das Resident Evil 2-Remake zu einer ganz besonderen Spielerfahrung machen. Allen voran Mr. X. Der Tyrant T-00, der im Original im Szenario von Claire auftaucht. Diesmal überrascht euch die große Gestalt auch als Leon und verfolgt euch daraufhin durch die Polizeistation. Befindet er sich in der Nähe habt ihr stets seine bedrohlichen Schritte im Ohr, die lauter werden, je näher er euch kommt. Mr. X erhöht so die Spannung während eures Playthroughs um ein Vielfaches. Auf Twitter ist Mr. X bereits zum Meme mit eigenem Account geworden und erfreut sich hoher Popularität. Die Neuauflage des Klassikers hat noch einige andere Neuerungen zu bieten, die ich aber an dieser Stelle nicht alle spoilern möchte. Generell ist ein sehr schönes Erlebnis das Spiel so zu erleben wie es ist, ohne sich davor zu viel vorneweg nehmen zu lassen. Mit einer Spielzeit von ca. 5-6 Stunden pro Szenario, ist die Reise auch nicht unbedingt lange, der Wiederspielwert jedoch umso höher. Und mit "4th Survivor" und angekündigten kostenlosen DLCs ab Mitte Februar gibt es noch mehr verwesendes Fleisch für euch.

 

Resident Evil 2 macht alles richtig, was ein Remake eines Klassikers richtig machen kann. Ich habe weder in meinem Freundeskreis, noch auf Social Media bisher etwas negatives zum Spiel gehört oder gelesen noch die Meinung gesehen, dass das Remake nicht ans Original herankäme. Ganz im Gegenteil. Die Beigeisterung ist bei allen groß und Capcom hat wie schon letztes Jahr mit Monster Hunter: World direkt zu Beginn des neuen Jahres einen ganz großen Wurf geschafft. Resident Evil 2 wird in den Jahrescharts an Spielen, die 2019 erschienen sind auf jeden Fall oben mitmischen. Es liefert eine Horrorerfahrung, wie es seit ... nun ja Resident Evil 2 nur mehr wenige gegeben hat und bringt dabei einen Klassiker mehr als überzeugend ins Jahr 2019. Wenn man diese Qualität auch beim im März erscheinenden Devil May Cry 5 so hoch halten kann, bin ich davon überzeugt, dass wir in den nächsten Jahren noch viel viel Spaß mit Titeln von Capcom haben werden.

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5 von 5 Lickern.